Erstellt von Ansi

Who cares if one more light goes out?

Halli Hallo,

Ich liebe das Leben. Mit allem, was ich mache, will ich es unterstützen und feiern. Das wiederum bedeutet für mich auch, meine Rolle zu spielen und das zu tun (und zu schreiben), was sich für mich richtig anfühlt und heute ist das, dem Tod ins Auge zu schauen.

Denn wenn Du diese Mail fertig gelesen hast, haben sich vier Menschen selbst das Leben genommen. Uff.

Im Schnitt begeht alle 40 Sekunden ein Mensch Suizid. Nicht Suizidversuche, sondern tatsächlich begangene Suizide. Das sind 90 Leute in der Stunde und auf jeden Selbstmord kommen circa 20 gescheiterte Versuche. In Deutschland ist es pro Stunde eine Person. Jede Stunde ein Mensch, der so tief unglücklich ist, dass er sein eigenes Leben beendet.
Warum ich das hier erzähle? Weil das ein wichtiger Punkt ist, um o4U zu verstehen. Denn wenn alles gut wäre, dann müsste man nicht anfangen, Sachen anders zu machen. Aber es ist nicht alles gut. Das zeigen viele Dinge, nicht nur die Selbstmordrate.

 Wir, als Menschheit und als Planet Erde steuern aktuell auf einem ganz großen Level in Richtung Dystopie (in zwei Varianten). Entweder alle machen weiter, was sie wollen, wo/wie und wann sie wollen, wir richten uns und unsere Umwelt völlig zugrunde und es gibt ein Riesen-Kriegs-Chaos-Anarchie-Katastrophen-Szenario – ooooder es geht in die genau entgegengesetzte Richtung:
Wir bleiben zwar als Spezies erhalten, indem es eine Weltordnung gibt, die nicht ins Chaos führt. Allerdings ist der Preis, den wir dafür zahlen, unsere Freiheit. Ein totalitäres Regime, in dem die Freiheit des Einzelnen unter den allgemeinen Erfolg gestellt wird.
Das sind die beiden großen dystopischen Anziehungspunkte, in deren Richtung die aktuelle Entwicklung zeigt und die wichtigste Frage in diesem Kontext ist:

 Was ist der dritte Weg? Was ist der dritte Anziehungspunkt, den wir noch nicht genau kennen? Wie könnte eine harmonische, gerechtere, werteorientierte Welt aussehen, in der sowohl das Individuum, als auch das Kollektiv aufblühen? Eine Welt, in der die Natur nicht ausgesaugt wird, sondern in der sich um sie genauso gekümmert wird wie umgekehrt. Eine Welt, in der aus dem vielen Gegeneinander ein ganz großes Miteinander und Füreinander wird.

Darauf gibt es keine eindeutige Antwort, kein Schema F. Wenn es eine Person gibt, die diese Weltformel zu haben glaubt, ist genau das der Fehler daran. Der Weg zu dieser besseren, schöneren Welt ist ein Mosaik aus vielen verschiedenen Ansätzen und Lösungen, die alle die Intention haben, diese Welt hervorzubringen – und unsere Herzen wissen, dass es möglich ist.

o4U ist unser Versuch, uns in diese Richtung zu bewegen. Unsere Art und Weise, zusammenzuarbeiten und Mehrwert zu schaffen, sodass es ein echtes Win-Win, eine wirkliche Synergie ist, ohne dass unbemerkt die wahren Kosten externalisiert werden. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Wir haben nicht die perfekte Lösung UND wir versuchen uns mit voller Kraft in Richtung von genau diesem niemals zu erreichenden Leitstern zu bewegen. Deswegen machen wir Sachen oft anders, vermeintlich komplizierter als nötig.

Gerade weil es nicht den geheimen Zaubertrick gibt, der alles ändert, ist es umso wichtiger, an jedem noch so kleinen Punkt anzusetzen. Wir können nicht jedes Unglück aus der Welt wegzaubern und gleichzeitig ist trotzdem jeder einzelne dieser vollzogenen oder verhinderten Suizide, jeder einzelne gefällte oder nicht gefällte Baum wichtig.

So, mehr will ich nicht sagen (weniger aber auch nicht) und um abschließend noch die Frage aus dem Betreff zu beantworten, „wen es denn kümmert, wenn ein einzelnes Licht ausgeht“: I do. We do. And I hope you do, too.

Anselm

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Linkin Park, Chester Bennington, Tod, Statistik